„Wir erwarten, dass bis 2035 elf Millionen Menschen das Arbeitsleben verlassen, um in Rente zu gehen. […] Das heißt, ein Viertel [der Erwerbstätigen] wird in den nächsten Jahren gehen.“
Mit dieser Feststellung startete Frau Prof. Dr. Rump, Expertin für Personalmanagement und Organisationsentwicklung und Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen ihren Vortrag „Zukunft der Arbeit – Arbeit der Zukunft“ beim 360°-Festival für innovative Planung in Apolda. Das Fatale: Es fehlen 40% – also rund 4,4 Millionen junge Menschen, die diese Stellen besetzen können. Eine Prognose, die zunächst einmal sacken muss.
Der demografische Wandel führt also zu einem klaren Fachkräftemangel. Dazu kommen Disruptionen wie die Corona-Pandemie oder der Krieg in der Ukraine, die Auswirkungen auf die finanziellen Ressourcen der öffentlichen Hand haben. Und eine Gesellschaft, die sich in hoher Geschwindigkeit verändert – auch in ihrer Einstellung zur Lohnarbeit, wie Diskussionen über die 4‑Tage-Woche zeigen.
Prof. Rump macht in ihrem Vortrag deutlich: Der Wandel, den wir auf dem Arbeitsmarkt sehen, ist erst die Ouvertüre. Veränderung ist der Normalzustand. Wir befinden uns in einem Transformationsprozess, bei dem wir nicht wissen, wie er endet – wir sehen derzeit nur den Anfang.
Fest steht: Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist das System bald nicht mehr handlungsfähig. Prof. Rump gibt mit: Das System muss sich verändern. Doch wie? Was bedeutet das für Arbeitgeber:innen? Wie müssen sich Kommunen in ihrer Arbeitsweise verändern, um den Veränderungsprozess konstruktiv mitzugestalten und als Arbeitgeberin attraktiv zu sein?
An welchen drei Faktoren gedreht werden kann und muss, welche Rolle New Work spielt und was eine neue Führungskultur im Sinne der Partizipation damit zu tun hat – dazu hat Frau Prof. Rump in ihrem Vortrag Lösungsansätze vorgestellt. So viel schon mal vorweg: Begeisterung ist die neue Währung, mit der Arbeitgeber:innen sich beschäftigen müssen – auch und vor allem in Kommunen.
Die Frage nach der Gestaltung von Veränderungsprozessen steht im Netzwerk der Kommune 360° im Zentrum und wurde auch im Rahmen des Festivals intensiv diskutiert. Die Dokumentation aller weiteren Programminhalte und Ergebnisse des Festivals finden Sie unter diesem Link.