Wie können Kommunen Kinder und Jugendliche an Entscheidungsprozessen beteiligen? Welche Voraussetzungen muss es dafür geben? Verstehen überhaupt alle den Begriff Beteiligung gleich? Das diskutierten heute Carsten Roeder (Leitung Kinder- und Jugendbüro in Itzehoe), Dr. Peter Kühn (Sachgebietsleitung Jugendhilfeplanung Dresden), Christin Noack und Adrian Groschwitz, Kommune 360° an unserem Messestand.
Für Carsten Roeder gehören drei Aspekte dazu: Entscheider:innen müssen Beteiligung ermöglichen und dann auch zulassen, das heißt, etwas von der eigenen Macht abgeben. Weiter solle Beteiligung ein dialogischer Prozess sein zwischen Entscheidern und den Kindern und Jugendlichen. Dieser gestalte sich mit repräsentativen Formaten wie einem Jugendparlament leichter als mit informellen Initiativen. Um junge Menschen zu beteiligen, müsse man sie auch erreichen, d. h. sie dort treffen, wo sie sich aufhalten.
Da Jugendhilfeplanung eher abstrakt ist, gelte es, die Bedürfnisse von jungen Menschen in den planungsrelevanten Schritten zu berücksichtigen, die direkte Beteiligung müsse dann von den Fachkräften vor Ort kommen, so Dr. Peter Kühn. Beteiligung sei kein Selbstzweck, sondern müsse ernst gemeint sein und für Kinder und Jugendliche sichtbare Ergebnisse zeigen.
So ist Beteiligung weniger eine Frage von Methoden als die der Haltung, Partizipation und Zusammenarbeit wirklich zu wollen. „Die Menschen wünschen sich immer einen Thermomix für Beteiligung“ ergänzte Roeder, den es aber so nicht gebe. Um Beteiligung zu starten, müsse man als erstes die Verwaltung ins Boot holen: „Das Rathaus ist die Demokratieschule für eine Kommune“.
Noch bis zum 20.05.2021 findet der 17. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag statt, Europas größter Jugendhilfegipfel. Die Initiative Kommune 360° empfängt Sie am digitalen Messestand mit eigenen Veranstaltungen, Beratungen und lädt zum Gespräch ein: https://messe.jugendhilfetag.de/messe/uebergreifend/kommune360