Brauchen wir ein Wahlrecht für Kinder? Und wie ließe sich das umsetzen? Wie kann die Beteiligung von Eltern gestaltet werden? Mit welchen Methoden gelingt die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Kommune? – In 12 Sessions diskutierten am Vormittag rund 170 Teilnehmende aus Praxis, Politik und Wissenschaft diese und weitere Aspekte im Barcamp kindGERECHT_beteiligen. Deutlich wurde: Es gibt nicht nur eine, sondern ganz unterschiedliche Strategien und Methoden, um Kinder, Jugendliche und auch Eltern in kommunale Gestaltungsprozesse einzubeziehen und so eine für alle lebenswerte und bildungsgerechtere lokale Lebenswelt zu schaffen.
Grundvoraussetzungen sind jedoch immer: Allen Beteiligten zuhören und sie aktiv einbeziehen, den Willen haben, etwas zu verändern, die Beiträge und Meinungen der anderen wertschätzen – und Zeit, denn Veränderungen passieren nicht sofort. Überzeugend ist schließlich das Zeigen von Wirksamkeit, anhand von Geschichten oder harten Zahlen, denn „Wenn man den Erfolg sieht, will man ein Teil davon sein“, berichtete Prof. Donna Hall, Manchester. Sie hat über mehr als zehn Jahre den ‚Wigan Deal‘ begleitet, einen langen wie radikalen Veränderungsprozess in Wigan in Nordengland. Obwohl die problembelastete Kommune viele monetäre Ressourcen in Gesundheit und Soziales investierte, zeigten sich keine wesentliche Verbesserungen. Erst mit der Partizipation aller Bürger:innen – vom Bürgermeister über Verwaltung und Ämter bis hin zu Bürger:innen wie Kindern und Jugendlichen – gab es messbare Veränderungen. Die Empfehlungen von Prof. Hall: Alle einbeziehen und zu Botschaftern von Change machen.