Deutschlandweit gibt es zahlreiche Verwaltungsmitarbeitende, die die Jugendhilfeplanung ihrer Kommunen mit Hilfe integrierter und innovativer Planungsprozesse zukunftsfähiger gestalten wollen. Wer sie nach Unterstützungsbedarfen und ‑möglichkeiten fragt, erhält oft die gleiche Antwort: Verwaltungsmitarbeitende in der Jugendhilfeplanung wünschen sich mehr Austauschmöglichkeiten mit anderen Kommunen, um von den Erfolgen und Fehlern anderer lernen zu können. Erfahrungswerte aus vielfältigen Praxisbeispielen sind für sie oft besonders wertvoll.
Mit dem K360-Fellowtag schafft die Initiative Kommune 360° genau dafür einen geschützten Raum: Im November kamen Vertreter:innen aus neun Fellowkommunen für ein Arbeitstreffen nach Berlin. Die Themen für den interkommunalen Austausch brachten die Verwaltungsmitarbeitenden selbst mit, basierend auf den jeweiligen aktuellen Prozessen ihrer Kommunen.
Trotz der bundesweiten Vielfalt an Themen, Herausforderungen und Prozessstände wurden auch viele verbindende Elemente sichtbar. In dem so vielfältigen Aufgabenbereich der Jugendhilfeplanung, können nicht alle alles auf einmal machen, jedoch viel von den Wissensständen anderer lernen:
- Gibt es unser Problem schon bzw. auch in anderen Kommunen?
- Wie wurde es in anderen Kommunen bereits gelöst?
- Was hat gut funktioniert – und was weniger?
- Was können wir übertragen bzw. wovon können wir lernen?
Zum Einstieg in das Arbeitstreffen wurde die Persona-Methode angewendet. Es sollte eine fiktive Person entwickelt werden, die den Stand der Jugendhilfeplanung in der jeweiligen Kommune darstellte. Diese Methode eignet sich besonders gut, um beginnend einen Raum zur Reflexion und zum Innehalten zu bieten: Wo stehen wir in unseren Prozessen momentan? Bei der Vorstellung der Personas wurde deutlich, welche Stolpersteine momentan bearbeitet werden müssen, welche Prozesse gelingen und was die Fellows in ihrer Arbeit inspiriert und antreibt.
Im weiteren Verlauf des Arbeitstreffens diskutierten die Fellows entlang folgender Themen:
- Umsetzung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetz
- Beteiligung in der Kinder- und Jugendhilfe vorantreiben
- Steuerung im Themenfeld Kinderarmut
Hier wurden konkrete Prozesse aus den Fellowkommunen vorgestellt und diskutiert, Good Practices ausgetauscht, aber auch von gescheiterten Prozessen und den daraus resultierenden Learnings berichtet. Die Veranstaltung ermöglichte den Fellows eigene Themen einzubringen und deren Fragen interkommunal zu bearbeiten. Somit war der Mehrwert für alle Teilnehmenden hoch und die Freude des miteinander Denkens und Arbeitens war spürbar. Sich als Team zu fühlen, das in diversen Kommunen an ähnlichen Zielen und Vorhaben für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern, Jugendlichen und deren Familien arbeitet, hat die Fellows bestärkt.
Nach dem K360-Fellowtag ist vor dem K360-Festival 2024!
Der Fellowtag hat im Kleinen bewiesen, was wir für das K360-Festival 2024 im Großen planen: Die kokreative Programmgestaltung hat einen enormen Mehrwert. Wer Bedarfe abfragt, wertschätzend mit Themenideen umgeht und diese gemeinsam weiterentwickelt, kann nicht nur einer Kommune eine Bühne, sondern vielen anderen Kommunen gleichzeitig wichtige Ansatzpunkte und Denkanstöße bieten.
Der K360-Fellowtag hat gezeigt: Die Vorfreude auf das K360-Festival 2024 ist groß, denn die „Familie“ kommt im Juni in großer Runde wieder zusammen. An fachlichen Themen, gegenseitiger Inspiration und klugem Input wird es dann nicht mangeln.
Die Initiative Kommune 360° begleitet im Rahmen des Fellow-Programms Personen aus zwölf verschiedenen kreisfreien Städten und Landkreisen, die ihre integrierte Planung weiterentwickeln und neue Wege gehen möchten. Teil dieser Begleitung sind regelmäßige digitale Arbeitstreffen in kleiner Runde (alle drei Monate ca. 60 Minuten) sowie ein Arbeitstreffen in Präsenz. Die Fellow-Kommunen bestimmen selbst, zu welchen Themen oder Prozessschritten sie mit unserem Team sprechen möchten und welche Art der Unterstützung für sie am hilfreichsten ist.