Vom 12. bis 14. Juni findet das K360-Festival 2024 in Berlin statt. Der Workshop „Zukunftsbilder kommunaler Jugendhilfeplanung“ von Prof. Dr. Theresa Hilse-Carstensen wird Teil des Festivalprogramms sein.
K360-Team: Liebe Frau Hilse-Carstensen, wir freuen uns sehr, dass sie auch in diesem Jahr wieder Teil unseres K360-Festivals sind! Bei unserem letzten Festival im Winter 2022 waren Sie auch schon als Workshop-Host dabei…
Theresa Hilse-Carstensen: Vielen Dank! Richtig, 2022 drehte sich der Workshop von mir und meinen Kolleg:innen darum, wie wir gut mit Krisen umgehen können.
K360-Team: In diesem Jahr wollen Sie mit den Teilnehmenden einen strategischen Blick auf die Zukunft der kommunalen Jugendhilfeplanung werfen. Warum ist das gerade jetzt wichtig?
Theresa Hilse-Carstensen ist Professorin für Soziale Arbeit an der IU Internationalen Hochschule Erfurt. Zuvor arbeitete sie als stellvertretende Leitung am Institut für kommunale Planung und Entwicklung e.V. (IKPE).
Prof. Dr. Hilse-Carstensen beschäftigt sich u.a. mit der Frage, wie Organisationen lernen und wie soziale Dienstleistungen vor dem Hintergrund vielfacher Transformationsprozesse (weiter-)entwickelt werden können. Einen Schwerpunkt legt sie dabei auf kommunale Familienpolitik und soziale Infrastrukturen im ländlichen Raum.
Theresa Hilse-Carstensen: Um in die Zukunft schauen zu können, setzen wir uns zunächst mit den aktuellen Rahmenbedingungen auseinander. In der kommunalen Jugendhilfeplanung ist derzeit viel in Bewegung. Themen wie Partizipation, Inklusion oder Digitalisierung spielen hier eine große Rolle. Von dieser Dynamik sollten wir uns nicht überrollen lassen. Dafür ist es wichtig, dass wir uns mit diesen Themen strategisch auseinandersetzen. Bestenfalls geschieht das nicht nur mit Blick auf den unmittelbaren Arbeitsalltag, sondern auch mit der Vorausschau auf einen weiteren Zeithorizont. Und damit sind wir beim Zukunftsworkshop.
Es geht darum in einer dynamischen Umwelt Handlungsoptionen zu entwickeln. Diese helfen dabei, Themen und Trends ernst zu nehmen und zugleich gestalterisch mit ihnen umzugehen. Dieser Prozess kann kreativ sein, Spaß machen und sollte unbedingt gemeinsam mit Kolleg:innen stattfinden.
K360-Team: Apropos gemeinsam: Sie werden all das nicht alleine anbieten…
Theresa Hilse-Carstensen: Genau! Dieser Workshop ist ein Kooperationsprojekt mit dem IKPE. Herr Dr. Stefan Huber vom Institut wird mich bei der Umsetzung unterstützen.
K360-Team: Ihr Workshop besteht aus drei Modulen, die aufeinander aufbauen. Sie werden darin mit der Methode des Foresight-Prozesses arbeiten. Was hat Sie dazu bewegt, diese Methode zu wählen?
Theresa Hilse-Carstensen: Im Herbst letzten Jahres habe ich diese Methode schon einmal bei einer Strategietagung eines freien Trägers angewandt. Die kreativen Zukunftsszenarien, die die Geschäftsführer:innen präsentiert haben, waren total überraschend und innovativ!
Ein Foreshight-Prozess ist nichts anderes als ein strategischer Prozess der Vorausschau. Das klingt erst einmal sehr technisch, kann aber durchaus kreativ umgesetzt werden! Diese Reise in die Zukunft ist ein kollaborativer Prozess, an dem sich die Teilnehmenden aktiv beteiligen sollen. Dafür gibt es mehrere Phasen und das braucht Zeit und Kontinuität. Es ist deshalb wichtig, dass die Teilnehmenden an allen Phasen der gemeinsamen Reise teilnehmen.
Wann:
von Mittwoch, 12. Juni 2024 Nachmittag
bis Freitag, 14. Juni 2024 nach dem Mittagessen
Wo:
silent green, Berlin
Für wen:
Führungskräfte und Planungsfachkräfte aus Kommunalverwaltungen in ganz Deutschland, die sich mit der Weiterentwicklung integrierter Planung und Steuerung für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern einsetzen sowie Expert:innen und Unterstützer:innen kommunaler Veränderungsprozesse
Kosten:
Die Teilnahme am K360-Festival 2024 ist kostenlos.
Anreise und Unterkunft organisieren und tragen die Teilnehmenden selbst.
Das Verfahren bietet den Teilnehmenden so die Gelegenheit, anhand von relevanten Einflussfaktoren sowie Rahmenbedingungen im Bereich der Jugendhilfeplanung, Trends und Szenarien zu entwickeln und darüber einen Blick in die Zukunft zu werfen: Was kann heute schon getan werden, um bestmöglich auf ein positives Szenario für kommunale Jugendhilfeplanung hinzusteuern?
K360-Team: Was können die Teilnehmenden Ihres Workshops am Ende konkret für ihre Praxis in der Kommune mitnehmen?
Theresa Hilse-Carstensen: Ich hoffe, dass die Teilnehmenden von der Methode und dem Austausch in der Gruppe inspiriert werden und viele Idee für das eigene Handeln entwickeln. Außerdem erarbeiten sie ein Fact-Sheet mit konkreten Empfehlungen für ihren spezifischen Arbeitskontext.
Darüber hinaus können sich alle Teilnehmenden des Workshops auf ein Follow-Up-Gespräch freuen. Wir sind neugierig, was aus der Inspiration und vielleicht auch den Vorhaben zur Umsetzung einiger Strategien geworden ist. Deshalb bieten wir im Spätsommer einen digitalen Austausch dazu an. So gesehen reicht dieser Workshop noch über das Festival hinaus.
K360-Team: Welchen Mehrwert bietet Ihr Workshop spezifisch für Führungskräfte?
Theresa Hilse-Carstensen: Der Alltag vieler Führungskräfte besteht darin, zu planen und Strategien zu entwickeln: Wie können bzw. sollten Prozesse oder konkretes Handeln angepasst und verändert werden? Solche strategischen Prozesse binden Zeit und erfordern einen gewissen Raum.
Im Workshop verbinden wir diese beiden Aspekte. Kommunale Führungskräfte erhalten Gelegenheit dazu, sich vertieft mit aktuellen Themen und ganz konkreten Handlungsoptionen für die Zukunft kommunaler Jugendhilfeplanung auseinanderzusetzen. Dabei steht auch der Austausch mit Teilnehmenden aus anderen Kommunen im Mittelpunkt.
In diesem methodischen Rahmen kann Jugendhilfeplanung ganz neu gedacht und erfahren werden. Hier kommt die strategische Komponente dazu: Mithilfe analytischer und kreativer Prozesse wird eine andere Möglichkeit von strategischer Planung sichtbar und zugänglich.
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