Drei Tage voller Impulse, die nachwirken
Das Programm des K360-Festivals umfasste neben drei “Feed the Change – Impulsen für Veränderung” und 30 Workshops auch den Mitmachbaum, die Postkartenstation und den Büchertisch zum neu erschienen Change-Guide. Die Präsentationen zu den Impulsen und Workshops stellen wir allen Interessierten hier zur Verfügung.
Haben Sie Fragen oder Feedback zum Festival? Dann schreiben Sie uns gerne unter festival@kommune360.de.
Übrigens: Im Herbst erscheint die Sonderfolge des Kommunen-Podcasts zum K360-Festival 2024!
Christin Noack
(Initiative Kommune 360)
Karin Kowalczyk
(Initiative Kommune 360)
Willkommen auf dem K360-Festival 2024 – Hier wollen wir Kommunen gemeinsam verändern!
Dr. Sebastian Jarzebski
(Agentur neues handeln)
Show, don’t tell!
Was lähmt eigentlich uns und unser Handeln? In der Regel kommen wir gut von der Beobachtung zur Erkenntnis. Doch beim letzten Schritt von der Analyse zur Umsetzung hakt es häufig. Warum gelingt das oft nicht oder nur schwer? Dr. Sebastian Jarzebski sprach darüber, wie man Antworten darauf in den Geschichten, die wir uns selbst und einander erzählen, findet. In diesem Impulsvortrag zeigte er nicht nur auf, warum und wie uns diese Erzählungen häufig an neuem Handeln hindern. Er machte auch Vorschläge dafür, wie wir erfolgreich aus den Narrativen ausbrechen können – und unsere Geschichten selbst neu schreiben.
Lisa Witter
(Apolitical Foundation)
Embracing Complexity: Lessons from 21st Century Governments
Die gesellschaftliche Realität wird zunehmend komplexer: Fachkräftemangel, Klimawandel, Fluchtmigration, Desinformation und ein wachsender Vertrauensverlust in demokratische Strukturen fordern Politik und Verwaltung heraus. Strukturen, Prozess und Arbeitskultur müssen verändert werden, um Innovation zu ermöglichen und neuen Lösungen aufgeschlossen begegnen zu können. Denn: Komplexe Herausforderungen können nicht allein bearbeitet werden – sie erfordern gemeinsames Handeln und kollaborativ entwickelte Ansätze.
Was bedeutet das aber für diejenigen, die für die Gestaltung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen Verantwortung tragen? Was brauchen sie dafür? Angereichert mit internationalen Beispielen beschrieb Lisa Witter in ihrem Vortrag, welche Kompetenzen und Haltungen ihrer Erfahrungen nach für die Gestaltung von Transformation hin zu zukunftsfähigen Systemen eine besondere Relevanz haben und welches Verständnis von Leadership ihr am Herzen liegt.
Lisa Witter hielt diesen Impuls auf Englisch.
- Komplexität aushalten? Zwischen Veränderungserwartung & kommunaler Realität
- Mitarbeitendenmagnet Verwaltungen – wie kann’s gehen?
- Erfahrungen & Erkenntnisse aus der integrierten Sozialplanung in Pinneberg
- Wenn Kinder- & Jugendgremien in der Kommune, dann mit Relevanz & auf Augenhöhe!
- Kompetenzprofil Jugendhilfeplanung
- Wie geht kommunales wirkungsorientiertes Monitoring?
- K360-Planspiel: Spielen für mehr kooperative Zusammenarbeit im Jugendhilfeausschuss
Iris Bothe
(Stadt Wolfsburg)
Dr. Martin Florack (Wissenschaftscampus NRW
sowie Stadt Oberhausen)
Komplexität aushalten? Zwischen Veränderungserwartung & kommunaler Realität
Das Spannungsfeld kennen viele: Es gilt, die ganz großen Themen zu bearbeiten, Zukunftsvisionen für die Verwaltung von morgen zu entwickeln und die Rahmenbedingungen für gelingendes Aufwachsen von jungen Menschen zu gestalten. Doch diese hohen Erwartungen drohen mit der kommunalen Realität zu kollidieren. Wenn der Alltag vom Umsetzungsdruck neuer Rechtsanforderungen, der Knappheit der Haushalt, dem Fachkräftemangel und dem Erledigen dringender To-Dos ausgefüllt ist, bleibt wenig Raum zum Bearbeiten übergreifender Fragen. In diesem Podium wurde diskutiert: Was bedeutet es für Kommunalverwaltungen, zwischen Veränderungserwartung und der eigentlichen Arbeitsrealität zu agieren? Wann gilt es, diese Komplexität im Alltag auszuhalten und was hilft dabei?
Christine Gebler
(Stadt Heidelberg)
Mitarbeitendenmagnet Verwaltungen – wie kann’s gehen?
Attraktive Tätigkeiten, gute Rahmenbedingungen und persönliche Entwicklung: Das und mehr müssen Verwaltungen (neuen) Mitarbeitenden heute bieten. Aber: In der Verwaltung zu starten ist das eine, dauerhaft zu bleiben das andere. Wie gewinnen und halten Verwaltungen Mitarbeitende? Welche Rolle spielen kulturelle Themen dabei? Was können Führungskräfte tun, um Mitarbeitende im On- und Offboarding passend zu begleiten? Fertige Lösungen gibt es dafür nicht! In diesem Workshop identifizierten und diskutierten Teilnehmende praxisnahe Hebel, die für ihre Verwaltung funktionieren.
Katja de Jong
(Landkreis Pinneberg)
Christoph Kennerknecht
(Landkreis Pinneberg)
Erfahrungen & Erkenntnisse aus der integrierten Sozialplanung in Pinneberg
Drängende Fragen im Sozial‑, Gesundheits- und Bildungsbereich lassen sich nur in Zusammenarbeit über Politikfelder hinweg beantworten. Im Kreis Pinneberg bildet die integrierte digitale Sozialplanung dafür die Grundlage. In diesem Workshop lernten die Teilnehmenden dieses innovative System kennen. Gemeinsam diskutierten sie: Wie kann integrierte Sozialplanung (bei ihnen) umgesetzt werden? Von welchen Learnings aus Pinneberg können sie profitieren? Welche Zukunftsperspektiven gibt es für den Ansatz?
Paul Jeremy Marr (Jugendforum Schmalkalden-Meiningen)
Sven Gräßer (Deutsches Kinderhilfswerk e.V.)
Stefanie Lippitsch
(Deutsche Kinder- und Jugendstiftung)
Wenn Kinder- & Jugendgremien in der Kommune, dann mit Relevanz & auf Augenhöhe!
Wie gelingt die Beteiligung junger Menschen in der Kommune? Unsere Referent:innen brachten drei konkrete Projekte aus der Praxis mit, anhand derer das deutlich wurde: die Beteiligung des Jugendforums in einem thüringischen Landkreis, der Entstehungsprozess eines Kinderbürger:innenrates im sächsischen Moritzburg und Qualitätskriterien gelingender Kinder- und Jugendparlamente. Inspiriert von ihren Impulsen diskutierten die Teilnehmenden die Herausforderungen und Gelingensfaktoren von Kinderund Jugendgremien auf kommunaler Ebene.
Lisa Konrad-Lohner
(ZBFS – Bayerisches Landesjugendamt)
Henrike Steff
(LWL Landesjugendamt Westfalen-Lippe)
Kompetenzprofil Jugendhilfeplanung
Die Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe ändern sich und so auch die Anforderungen an Planungsfachkräfte. In der gerade überarbeiteten Arbeitshilfe „Kompetenzprofil Jugendhilfeplanung“ beschreibt die AG Jugendhilfeplanung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter das komplexe Berufsprofil und formuliert zentrale Kompetenzen. Ein wesentlicher Punkt: Abgestimmte Planung erfordert eine klare Koordination der Planungstätigkeiten. Auch die Aspekte Beteiligung, Inklusion und Digitalisierung werden neu diskutiert. In diesem Workshop gaben die Referent:innen Einblick in die überarbeitete Version der Arbeitshilfe und luden zum Theorie-Praxis-Abgleich ein.
Sandra Rostock (LVR Landesjugendamt Rheinland)
Wie geht kommunales wirkungsorientiertes Monitoring?
Die Erfolge und Wirkungen von Präventionsketten sichtbar zu machen, ist herausfordernd und anspruchsvoll. In einem Praxisprojekt hat das Landesjugendamt Rheinland zusammen mit Jugendämtern Instrumente sowie Gelingensbedingungen erarbeitet. In diesem Workshop stellte Ihnen Sandra Rostock sieben Schritte zu einem kommunalen wirkungsorientierten Monitoring vor, die im Projekt identifiziert wurden. Der Workshop richtete sich an Jugendhilfeplanende und Fachkräfte, die sich mit der Frage nach Wirkungen beschäftigen: Die Reichweite, Möglichkeiten und Grenzen kommunaler Datenerhebungen sowie Konzepte zur Wirkungsanalyse wurde diskutiert.
Manuela Dorsch
(Initiative Kommune 360)
K360-Planspiel: Spielen für mehr kooperative Zusammenarbeit im Jugendhilfeausschuss
Mit der Stadt Halle entwickelte die Initiative Kommune 360° das Planspiel „Schlotterbrück denkt strategisch” zur kooperativen Jugendhilfeplanung. Die Idee: Der im Spiel ausgelöste Perspektivwechsel ermöglicht ein neues Verständnis für die Interessenslagen und Handlungszwänge von Akteuren im Jugendhilfeausschuss. In diesem Workshop sprachen wir über die Entwicklung des Spiels und dessen Potentiale. Uns interessierte die Meinung der Teilnehmenden: Könnte die Methode Planspiel als Katalysator für ein gelingendes Zusammenspiel zwischen Verwaltung, freien Trägern und Politik im Jugendhilfeausschuss auch in Ihrer Kommune eingesetzt werden?
- Wie sieht die Zukunft kommunaler Jugendhilfeplanung aus?
-
Von Daten zu Taten:
Frankfurt denkt um! -
Alles hängt mit allem zusammen:
Wie eine integrierte Sichtweise gelingen kann - Inklusive Jugendhilfeplanung – ein Scheinriese?
- How to Kollaboration: Wie Sie Sitzungen kreativ gestalten können
- Drei Schlüssel für modernes Führungshandeln in der Verwaltung
Prof. Dr. Theresa Hilse-Carstensen (Internationale Hochschule Erfurt)
Dr. Stefan Huber (Institut für kommunale Planung und Entwicklung)
Wie sieht die Zukunft kommunaler Jugendhilfeplanung aus?
Gemeinsam warfen die Teilnehmenden einen Blick in die Zukunft der kommunalen Jugendhilfeplanung: Welche Trends zeichnen sich ab? Welche Szenarien sind denkbar und welche konkreten Handlungsoptionen können bereits heute entwickelt werden? Im Rahmen eines Foresight-Prozesses entwickelten sie kreative Zukunftsbilder. Anschließend leiteten sie Maßnahmen ab, um kommende Herausforderungen zu gestalten und möglichst positiv zu beeinflussen. So entwarfen sie ihren Aktionsplan für die Zukunft kommunaler Jugendhilfeplanung!
Dieser Workshop erstreckte sich über drei Workshopslots.
Maren Hullen
(Stadt Frankfurt am Main)
Inka Mick
(Stadt Frankfurt am Main)
Von Daten zu Taten: Frankfurt denkt um!
Gute Schulentwicklungsplanung basiert nicht nur auf statistischen Erhebungen. Sie lebt durch die Beteiligung der Menschen vor Ort. Deshalb hat die Stadt Frankfurt den Dialogprozess 2022 zur „Integrierten Bildungsplanung Kindertagesbetreuung und Schule“ mit der Bildungslandschaft umgesetzt. Ergebnis ist eine partizipativ entwickelte kommunale Planung zum Gesamtsystem von Bildung, Erziehung und Betreuung. Wie sah der Weg von Daten zu Taten aus? Welche Rolle spielte die Pilotgruppe? Wie arbeiteten die Ausschussmitglieder zusammen? Die Referentinnen stellten Highlights und Überraschungen aus dem Dialogprozess vor.
Grit Hradetzky
(ZBFS – Bayerisches Landesjugendamt)
Lisa Konrad-Lohner
(ZBFS – Bayerisches Landesjugendamt)
Alles hängt mit allem zusammen: Wie eine integrierte Sichtweise gelingen kann
Die Teilnehmenden des Workshops entwickelten mit den Referent:innen eine Planungsarchitektur, die eine moderne, kommunikative und integrierte Planung ermöglicht. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Silo-Denken zu überwinden und sicherzustellen, dass alle Teile einer Fachplanung oder verschiedener Fachplanungen zusammenwirken, um gemeinsame Planungsziele zu erreichen. Ziel des Workshops war es, dass die Teilnehmenden Impulse für die Gestaltung einer eigenen Planungsarchitektur erhalten und reflektieren, was dies mit Ihrem Rollen- und Aufgabenverständnis zu tun hat.
Heiko Brodermann
(LVR Landesjugendamtes Rheinland)
Inklusive Jugendhilfeplanung – ein Scheinriese?
Wie sehen eine inklusive Jugendhilfeplanung und der Weg dahin aus? In einem grundlegenden Input klärte Heiko Brodermann zentrale Begriffe und zeigte auf, warum Jugendamt und Verwaltung eine Haltung zur inklusiven Jugendhilfeplanung entwickeln sollten. Anschließend warfen er und die Teilnehmenden einen Blick auf konkrete Ansätze und Ideen für die kommunale Praxis: Wie identifizieren sie die relevanten Akteure in ihrer Kommune? Wie bauen sie Zugang zur Zielgruppe auf und ermitteln ihre Bedürfnisse?
Nancy Weber dos Santos
(Initiative Kommune 360)
Carolin Brömmel
(Initiative Kommune 360)
How to Kollaboration: Wie Sie Sitzungen kreativ gestalten können
Manche Runden und Gremien in der integrierten Planung in der Kinder- und Jugendhilfe sind dafür da, kollaborativ zu arbeiten. Themen gestalten, eine Frage aus verschiedenen Perspektiven beleuchten, Ziele weiterentwickeln – fehlt es Ihnen manchmal auch an Ideen dafür, wie Sie das gut methodisch umsetzen können? In diesem Workshop warfen die Referentinnen mit den Teilnehmenden gemeinsam einen Blick in den Werkzeugkoffer der agilen Methoden. Sie tauschten sich über Tricks und Kniffe aus und zeigten ihnen, wie sie Sitzungen kreativ gestalten können.
Kristina Maria König (Coachin und Organisationsentwicklerin König.Freudenreich)
Drei Schlüssel für modernes Führungshandeln in der Verwaltung
Wie begegnen Sie als Führungskraft in der Verwaltung einer sich stets wandelnden Welt? Auf individueller Ebene, im Team, bei Organisationsstrukturen und ‑prozessen sowie im Kontakt mit Bürger:innen helfen Ihnen drei Schlüssel: Vertrauen, Routinen und Experimente. In diesem Workshop lernten Teilnehmende, wie und mit welchen Zielen sie diese in ihr Führungshandeln integrieren können. Nach einem kurzen Theorieimpuls und praktischen Beispielen, reflektierten sie ihre Führungspraxis für mehr personelle und organisationale Resilienz.
- Große Fragen – in kleinen Gruppen
- Die Persona-Methode für ein besseres Miteinander von Kommunalpolitik & Planung
- Thüringer Präventionsketten aus verschiedenen Blickwinkeln
- Einblicke in den kommunalen Beteiligungsprozess Frag‘ UWE!
- So setzen Sie (die richtigen) Prioritäten!
Christin Noack (Initiative Kommune 360)
Nittaya Fuchs (Initiative Kommune 360)
Große Fragen – in kleinen Gruppen
Wer kennt es nicht: Gerade, wenn die Diskussion am spannendsten ist, ist die Zeit um und weiter geht’s mit dem dichten Tagesprogramm. Offene Fragen bleiben auf dem Notizzettel oder sammeln sich über den Tag im Kopf. An dieser Stelle knüpften die Teilnehmenden an den Impuls-Vorträgen gestern und heute an: In diesem Rahmen erhielten sie die Gelegenheit, ihre Gedanken und Fragen zu den Plenarvorträgen in kleineren Gruppen mit anderen Teilnehmenden weiterzudenken.
Manuela Dorsch
(Initiative Kommune 360)
Christiane von Bernstorff (Initiative Kommune 360)
Die Persona-Methode für ein besseres Miteinander von Kommunalpolitik & Planung
Planung bedeutet Arbeit an Schnittstellen. Besonders die Systeme Verwaltung und Kommunalpolitik ticken sehr unterschiedlich – Wahlzyklen und Ehrenamt stehen teils langwierigen Prozessen und hoher Fachexpertise gegenüber. Im Workshop übten die Teilnehmenden mit der Persona-Methode kreativ und humorvoll den Perspektivwechsel zwischen beiden Systemen. Welche Erkenntnisse bleiben mit Blick auf Kommunen? Welche Ableitungen ergeben sich aus den Unterschieden? Wie nutzen Sie diese Erkenntnisse für nächste Prozessschritte und Ihre Narrative als Planungsfachkraft?
Dr. Heike Schaarschmidt (Institut für kommunale Planung und Entwicklung)
Julia Bäring (Institut für kommunale Planung und Entwicklung)
Andreas Blume-Strotzer (Institut für kommunale Planung und Entwicklung)
Thüringer Präventionsketten aus verschiedenen Blickwinkeln
Präventionsketten stehen dafür, Präventionsnetzwerke in gemeinsamer Verantwortung aufzubauen. Die Teilnehmenden gingen mit Hilfe ihrer Blickwinkel in diesem Workshop in den Austausch zu folgenden Fragen: Was definieren Landkreise und kreisfreie Städte darunter und welchem Sinnverständnis folgen sie? Was bedeutet es in der Praxis, ob der Aufbau mit einer hauptamtlichen Koordinator:in erfolgt oder von bestehenden Mitarbeitenden begleitet wird? Wie funktioniert das Zusammenwirken von Koordinator:innen und Planer:innen der Sozialplanung, der Jugendhilfeplanung oder Gesundheitsförderung?
Isabel Schwandt
(Familiengerechte Kommune e.V.)
Denis Erbozkurt-Beckers
(Stadt Geldern)
Einblicke in den kommunalen Beteiligungsprozess Frag‘ UWE!
Wie beteiligen Kommunen so, dass sie die Bedarfe ihrer Zielgruppe bestimmt können und sowohl Praxis als auch Steuerung davon beeinflusst werden? Die Stadt Geldern wagte einen innovativen Ansatz mit dem Instrument Frag‘ UWE! des Vereins Familiengerechte Kommune. Im Workshop tauschten sich Referent:innen und Teilnehmende über Herausforderungen und Gelingensfaktoren im Gelderner UWE-Prozess aus: Wie lief das Kooperationsprojekt zwischen Stadt und Schulen in Geldern ab? Werden die quantitativ und qualitativ erhobenen Daten nun auch genutzt? Was hat sich bereits verändert?
Kristina Maria König
(Coachin und Organisationsentwicklerin König.Freudenreich)
So setzen Sie (die richtigen) Prioritäten!
In diesem Workshop erkundeten die Teilnehmenden die Kunst der Prioritätensetzung! Nach einem kurzen Theorieimpuls startete der interaktive Teil: Ausgehend von der Frage “Wie fühlt es sich an, Führungskraft zu sein?” tauschten sie sich mit Hilfe kreativer Intervisionsmethoden über die Best-Practice des Komplexitätsmanagements im Führungsalltags aus. Welche Wege finden sie, um ihr Pensum zu bewältigen? Wie schaffen sie es, das zu erledigen, was wirklich wichtig ist? Welche Prioritäten setzen sie in ihrer Rolle? Um diese und weitere Fragen drehten sich die Diskussionen.
- Werkstatt: Fachkräftemangel – das neue Normal?!
- Theorie trifft Praxis: Präventionsketten neu denken!
- Zielorientierte Steuerung der Jugendhilfe: Gemeinsame Aufgabe von Verwaltung, Jugendamt & Jugendhilfeausschuss
- Der virtuelle Nahraum junger Menschen: Wir brauchen eine neue Raumdebatte in der Kinder- und Jugendhilfeplanung!
- Aufgespielt! SPIELRAUM für gute Nachbarschaft
Annika von Walter
(gfa I public GmbH)
Sarah Wagner
(Initiative Kommune 360)
Karin Kowalczyk
(Initiative Kommune 360°)
Werkstatt: Fachkräftemangel – das neue Normal?!
2022 stufte die Bundesagentur für Arbeit die Berufe in der Sozialarbeit und Sozialpädagogik als Engpassberufe ein. Schätzungen sagen bis 2025 eine Lücke von etwa 105.000 pädagogischen Fachkräften voraus. Das zeigt: Wir sind nicht von einer kurzfristigen Krise betroffen, sondern steuern auf veränderte Rahmenbedingungen zu. Was können wir heute tun, um morgen trotz veränderter Personalsituation gut aufgestellt zu sein? Im Workshop erhielten Teilnehmende Impulse und erarbeiteten mit Kolleg:innen pragmatische Lösungen!
Esther Scheurle
(LWL Landesjugendamt Westfalen-Lippe)
Theorie trifft Praxis: Präventionsketten neu denken!
Wie können die Möglichkeiten kommunaler Zusammenarbeit und Steuerung besser erkannt und genutzt werden, um für mehr Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche zu sorgen? In diesem Workshop traf Theorie auf Praxis – es durfte laut gedacht werden! Mit Hilfe soziologischer Theorien wurde der Ansatz und die Wirkungsweise der kommunalen Präventionsketten unter die Lupe genommen. Im Zentrum dabei: Das noch neue Konzept des „strukturellen Kapitals“, welches hier vorgestellt und diskutiert wurde.
Thomas Fink
(LWL Landesjugendamt Westfalen-Lippe)
Fabian Kläs
(Landkreis Märkischer Kreis)
Zielorientierte Steuerung der Jugendhilfe: Gemeinsame Aufgabe von Verwaltung, Jugendamt & Jugendhilfeausschuss
Jugendhilfeausschuss und Verwaltung des Jugendamtes sollen als Verantwortungspartnerschaft eng zusammenarbeiten. Ein zielorientiertes Steuerungssystem hilft dabei: Der Jugendhilfeausschuss definiert strategische Leitziele, die Verwaltung leitet daraus Teilziele ab und beschreibt Maßnahmen zur Umsetzung. Das Kreisjugendamt Märkischer Kreis gab in diesem Workshop Einblick in seinen Einführungsprozess einer zielorientierten Steuerung: Wie ist es gelungen, gemeinsame Leit- und Teilziele zu entwickeln? Wie gestaltet sich die Übersetzung in konkrete Handlungsziele in der Praxis?
Prof. Dr. Marius Otto (Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut)
Adrian Groschwitz
(Initiative Kommune 360°)
Der virtuelle Nahraum junger Menschen: Wir brauchen eine neue Raumdebatte in der Kinder- und Jugendhilfeplanung!
Virtuelle Plattformen spielen für die Kommunikation und Sozialisation junger Menschen eine große Rolle. Sie entziehen sich jedoch immer mehr dem, was klassisch als sozialräumliches Umfeld normiert und definiert wird. Dabei muss Familien- und Jugendhilfeplanung zunehmend auch diese neuen Räume planerisch greifen. Das schafft neue Perspektiven für unser Verständnis von Raum, Lebenswelt und
einer bedarfsgerechten Infrastruktur: Welche Formen der Planung, Kommunikation und Zusammenarbeit brauchen wir, um virtuellen Nahräumen gerecht zu werden?
Jannika Huesmann
(Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V.)
Aufgespielt! SPIELRAUM für gute Nachbarschaft
Wir können über gute Nachbarschaft reden, wir können sie leben – und auf dem K360-Festival konnten wir sie uns auch erspielen! Das große Brettspiel „SPIELRAUM für gute Nachbarschaft“ orientiert sich an den zentralen Handlungsfeldern der Gemeinwesenarbeit, die sich die Spieler:innen kooperativ erschließen. So bietet es einen guten Rahmen, über Themen in der Nachbarschaft ins Gespräch zu kommen, und neue Ideen für das Zusammenleben zu entwickeln. Das Spiel kann von Nachbarschaften und auch zusammen mit Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung oder z.B. in einem Verein gespielt werden.
- Besser geht immer! Gewusst wie, mit der Methode Retrospektive
- Wertschätzung, Reflexion & Ressourcenorientierung – das zeichnet die kooperative Kommune der Zukunft aus
- Jugendhilfe neu gedacht: KI-Einsatz von Planung bis Praxis
- Jugendhilfeplanung im Spannungsfeld fachlicher und politischer Rationalität
- Kommunale Armutsprävention: der Beitrag des Rechts
- Planung, Ziel und Steuerung – Wie eine wirkungsorientierte Jugendhilfeplanung gelingen kann!
Nancy Weber dos Santos (Initiative Kommune 360)
Carolin Brömmel
(Initiative Kommune 360)
Besser geht immer! Gewusst wie, mit der Methode Retrospektive
Gute Zusammenarbeit klappt häufig nicht einfach so. Besonders dann nicht, wenn Akteure mit unterschiedlichen Handlungslogiken und Zielen aufeinandertreffen. Aber: Es gibt Methoden, die dabei helfen, die Qualität der Zusammenarbeit zu verbessern. Mit Retrospektiven legen Gruppen regelmäßig einen Boxenstopp ein, um gemeinsam einen Blick zurückzuwerfen: Was ist in unserer Zusammenarbeit gut gelaufen? Was können wir verbessern? In diesem Workshop führten die Referentinnen eine Retrospektive durch und gaben den Teilnehmenden so einen Überblick über die wichtigsten Bausteine und Tipps für eine gelungene Umsetzung.
Manuela Dorsch
(Initiative Kommune 360°)
Sven Braune
(Initiative Kommune 360°)
Wertschätzung, Reflexion & Ressourcenorientierung – das zeichnet die kooperative Kommune der Zukunft aus
Wie gelingt die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren? Antworten auf diese Frage liefert zum Beispiel die zweite Staffel des Kommunen-Podcasts der Initiative Kommune 360°. Wertschätzung, Reflexion und Ressourcenorientierung sind demnach wichtige Bausteine für eine kooperative Kommune. In diesem Workshop fokussierten sich die Teilnehmenden auf ihre Rolle als Mitarbeitende in der Verwaltung: Wie können sie zu einer Kultur der vertrauensvollen Kollaboration beitragen? Gemeinsam übten sie nützliche Alltagsfähigkeiten, damit zusammenarbeiten (noch) besser gelingt.
Prof. Dr. Gesa Linnemann (Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen)
Prof. Dr. Julian Löhe, (Fachhochschule Münster)
Jugendhilfe neu gedacht: KI-Einsatz von Planung bis Praxis
Welche Potentiale, Herausforderungen und Grenzen gibt es beim Einsatz von KI in der Jugendhilfeplanung? Nach einem kurzen Überblick zum technischen Hintergrund von KI und aktueller Möglichkeiten, zeigten die Referent:innen in diesem Workshop Vorteile, aber auch kritische Aspekte und Grenzen auf. Dann rückte die Praxis in den Mittelpunkt: Bei welchen Aufgaben kann KI sowohl planerisch als auch administrativ unterstützen? Dafür wurde auf gängige Large Language Models (wie z.B. ChatGPT) zurückgegriffen.
Prof. Dr. Franz Herrmann (Hochschule Esslingen)
Jugendhilfeplanung im Spannungsfeld fachlicher und politischer Rationalität
Jugendhilfeplanung umfasst nicht nur Maßnahmenplanung. Sie ist ein Aushandlungsprozess, in dem sich Akteure mehr oder weniger offen positionieren. Geleitet durch strategische Interessen und Ziele bringen Politik, Verwaltung, Träger sowie Adressat:innen ihre Wahrnehmungen für eine bestmögliche Kinder- und Jugendhilfe strategisch ein. Wie kann dieses Spannungsfeld so navigiert werden, dass eine fundierte Planung im Sinne der Adressat:innen gestaltet wird? Welche Interessen werden in die Bedarfsfeststellung eingebracht – und mit welchem Gewicht? In diesem Workshop widmeten sich die Teilnehmenden den verschiedenen Rationalitäten und ihren (Wechsel-)Wirkungen genauer.
Anke Böckenhoff
(Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)
Dr. Thomas Meysen
(International Centre for Socio-Legal Studies (SOCLES)
Kommunale Armutsprävention: der Beitrag des Rechts
Die Diskussion um die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein integriertes Zusammenwirken derjenigen, die sich auf kommunaler Ebene für die Prävention von Armut und Armutsfolgen einsetzen, ist ein Dauerbrenner. Damit beschäftigt sich die noch unveröffentlichte Expertise „Kommunale Armutsprävention und der Beitrag des Rechts“. Die Expertise wird derzeit im Rahmen des Nationalen Aktionsplans „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ von SOCLES erstellt. Im Workshop lernten Teilnehmende den Kontext der Expertise, zentrale Erkenntnisse und Potentiale für systemübergreifende Kooperation kennen.
Katharina Varga
(Stadt Wolfsburg)
Jannis Mouratidis
(Stadt Wolfsburg)
Planung, Ziel und Steuerung – Wie eine wirkungsorientierte Jugendhilfeplanung gelingen kann!
Wie kann eine wirkungsorientierte Jugendhilfeplanung in der Stadt Wolfsburg erfolgreich umgesetzt werden? Das entdeckten die Teilnehmenden dieses Workshops. Sie erfuhren mehr über die Planung, Ziele und Steuerung in der Jugendhilfe und erhielten wertvolle Einblicke, wie Kinder, Jugendliche und Familien in Wolfsburg effektiv unterstützt werden. Ein besonderer Fokus lag auf dem Thema der Wirkungsorientierten Maßnahmenplanung und den Steuerungsmöglichkeiten für die Akteure in der Jugendhilfe.
Fotos K360 Festival 2024: Jörg Farys / Kommune 360°