Eine Gesamtstrategie “Frühe Kindheit” über drei senatorische Behörden erarbeiten, umsetzen und nebenbei das bereichsübergreifende Arbeiten innerhalb der Verwaltung transformieren – klingt nach einer großen Aufgabe? Genau dieser stellt sich Leoni Beckmann als Koordinatorin der ressortübergreifend besetzten Steuerungsstelle „Frühe Kindheit“ in Bremen.
Im Rahmen unserer letzten Kommune gestaltet!-Veranstaltung am 12. September sprachen wir mit ihr über Herausforderungen, Stolpersteine und die kleinen und großen Erfolge im ganz normalen „Verwaltungswahnsinn“. Unter anderem teilte Leoni Beckmann mit uns drei wesentliche Handlungsempfehlungen aus ihren bisherigen Erfahrungen:
1. Beteiligen, beteiligen, beteiligen!
Die ressortübergreifende Zusammenarbeit ist herausfordernd. Darum ist es zentral, in den Austausch zu gehen und sich kennenzulernen – mit Kolleg:innen, Trägern, Fachkräften, verschiedenen Abteilungen, … Denn damit wirklich ein gemeinsames Vorhaben entsteht, muss man die Expertise der einzelnen Häuser anerkennen, Fachexpert:innen zusammenbringen und eine Kultur des Voneinander-Lernens fördern.
2. Eine Gesamtstrategie sollte kein Papiertiger sein!
Die Krux liegt weniger in der konkreten Abstimmung von Zielen, als im Schaffen funktionierender Strukturen der ressortübergreifenden Zusammenarbeit. In Bremen musste niemand davon überzeugt werden, dass Aufwachsen in Wohlergehen ein dringliches Thema und Chancengleichheit wichtig ist. Jedoch mussten viele Beteiligte erst dafür gewonnen werden, dass der Weg zum Ziel über gemeinsame Strukturen und Prozesse führt, die ein ressortübergreifendes Arbeiten, Planen, Entwickeln und Entscheiden ermöglichen. Damit das gelingt, müssen sich auch Routinen und die Kultur der Zusammenarbeit verändern.
3. Keine Scheu vor neuen Wegen!
Auch in Bremen ist die ressortübergreifende Zusammenarbeit in dieser Form neu und erfordert Anstrengung. Die Erfahrung zeigt aber auch: Mehr Zusammenarbeit lohnt sich und führt letztendlich zu mehr Bereitschaft, an der Umsetzung der Strategie mitzuwirken. Dabei können Steuerungsstellen, die den Prozess hin zu einer neuen Zusammenarbeit begleiten, eine wichtige Rolle spielen – auch wenn sie erst mal das System irritieren.
Kommune gestaltet!-Veranstaltungsreihe
Um unser Netzwerk zu erweitern und einen neuen Raum für Austausch zu schaffen, wurde im April 2022 unsere Veranstaltungsreihe Kommune gestaltet! ins Leben gerufen. In diesem Rahmen erhalten Gestalter:innen aus der kommunalen Praxis neue Impulse, Inspiration und Praxis-Tipps. Durch das kompakte 55-minütige „Mittagspausen-Format“ bieten wir Denkanstöße und gehen miteinander in den Austausch. Die zentrale Frage lautet dabei stets: Wie können Veränderungen zu einer integrierten und kooperativen Planung in Kommunen schrittweise vorangetrieben und gestaltet werden? Einen Überblick über alle Veranstaltungen finden Sie hier. Für weitere Informationen aus unserer Initiative und unserem Netzwerk abonnieren Sie unseren Newsletter.