Was macht eigentlich eine Kinderbürgermeisterin? Und wie wird man das? Wie lassen sich Jugendliche im ländlichen Raum beteiligen? Welche Hindernisse erschweren die Partizipation? Was sind passgenaue analoge wie digitale Formate der Beteiligung? Und brauchen wir neue Indikatoren für Partizipation beim Sozialraummonitoring? Diese und weitere Fragen diskutierten in 20 weiteren Sessions am Nachmittag die 170 Teilnehmenden des Barcamps kindGERECHT_beteiligen.
„Demokratie muss man nicht nur wollen, man muss sie auch können. Kinder müssen in unserer komplexen Welt vor allem eines lernen: Handeln. Das lernen sie nur, indem sie Verantwortung tragen und praktisch gestalten können“, so Marina Weisband, Diplom-Psychologin, Publizistin und Leiterin des Projekts aula zur Schülerpartizipation. Wie man dabei nicht nur Selbstwirksamkeit erfährt, sondern auch Kompetenzen erwirbt, erzählte Nikita, die Kinderbürgermeisterin von Thalheim. In ihrer Amtszeit konnte sie beispielsweise Umweltprojekte realisieren – und ihr selbst fällt es nun leichter, öffentlich vor anderen zu sprechen und ihre Meinung zu sagen.
Nach den Sessions gab es Vorschläge der Teilnehmenden für die kommende Bundesregierung, um Kinder- und Jugendbeteiligung zu stärken, zum Beispiel das Kinderwahlrecht einzuführen oder wenigstens das Wahlalter zu senken, die Kommunen besser zu stärken, da diese Partizipation umsetzen, die Budgets und das Personal stärken und Beteiligung gesetzlich zu verankern.